Kritik der Rousseauschen Erziehungstheorie

Studienarbeit aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 1.7, Universität Münster, Veranstaltung: Rousseaus Kulturkritik, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Hausarbeit setzt sich das Ziel, eine differenzierte Auseinandersetzung mit den Erziehungskonzepten Jean-Jacques Rousseaus zu bieten. Durch eine Analyse, die sowohl den Genitivus objectivus als auch den Genitivus subjectivus berücksichtigt, wird untersucht, in welchem Maße Rousseaus Werk ¿Emile oder über die Erziehung¿ als Subjekt und Objekt einer Bildungskritik verstanden werden kann. Im Zentrum der Fragestellung steht die ambivalente Rolle Rousseaus in der Erziehungsphilosophie: Einerseits als Kritiker des traditionellen Bildungsverständnisses und der von John Locke vertretenen Erziehungsmethoden, andererseits als Gegenstand kritischer Reflexionen, insbesondere durch den französischen Philosophen Jacques Rancière. Diese doppelte Perspektive erlaubt es, Rousseaus Theorie sowohl in ihrer konstruktiven als auch in ihrer problematischen Dimension zu beleuchten. Die Hausarbeit ist in fünf Hauptkapitel gegliedert. Nach der Einleitung folgt eine Erörterung der Konzepte der negativen, positiven Erziehung, wie sie von Rousseau eingeführt wurden. Es wird dargelegt, was unter negativer Erziehung zu verstehen ist, wie sie angewendet wird und welche Konsequenzen sie mit sich bringt, während die positive Erziehung in ihrer Definition, Anwendung und Wirkung ebenfalls analysiert wird. Im dritten Kapitel wird Rousseaus Kritik an Locke eingehend untersucht. Im Zentrum dieser Analyse steht Rousseaus Werk ¿Emil oder über die Erziehung¿, welches als Gegenentwurf zu Lockes ¿Gedanken zur Erziehung¿ gelesen wird. Hierbei wird detailliert aufgezeigt, in welchen Punkten Rousseau die Erziehungsmethoden Lockes in Frage stellt und welche alternativen Konzepte er vorschlägt.