Kritik der Sprachkritik. Die sprachkritischen Ansätze in Victor Klemperers "LTI" und Sternbergers "Wörterbuch des Unmenschen"

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 2,0, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig (Seminar für deutsche Sprache und ihre Didaktik), Veranstaltung: Sprachkritik: Sprache in der NS-Zeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Über die Sprache des Nationalsozialismus ist viel geschrieben worden und berechtigterweise wurde in diesem Zuge sehr viel Kritik an dem die Menschenverachtung und Brutalität des Regimes widerspiegelnden Sprachgebrauch geübt. Die beiden sprachkritischen Werke, die dem Zusammenbruch des 3. Reichs unmittelbar folgten, sind von daher interessant, als sie zeitnah zum kritisierten Objekt verfasst wurden und dass zu diesem Zeitpunkt die Sprachkritik keinen besonders festen Stand innerhalb der Sprachwissenschaften hatte. Es geht in dieser Arbeit nicht um die Bewertung der Sprache im Nationalsozialismus. Der Fokus liegt vielmehr auf der Betrachtung des den beiden Werken LTI und Aus dem Wörterbuch des Unmenschen zugrundeliegenden Begriffs der Sprachkritik. Der von den Autoren untersuchte und bewertete Bereich weist trotz des gleichen bzw. sehr ähnlichen Themas große Unterschiede auf. Diese sind sowohl daran festzumachen , welche Phänomene überhaupt in den Bereich der Sprachkritik fallen, als auch in der Art der Bewertung. Zu hinterfragen ist in diesem Zusammenhang, ob das jeweilige Verständnis von Sprachkritik den wissenschaftlichen Ansprüchen genügt und ob die Art der Kritik angemessen ist. Zu diesem Zweck ist es sinnvoll, zunächst eine eingehendere Betrachtung dessen vorzunehmen, was Sprachkritik kann und soll. Wichtig ist also eine Erörterung der Kriterien, die Sprachkritik nachvollziehbar und fundiert werden lassen. Abschließend werden die beiden Werke gegenüber gestellt und eine Bewertung des Sprachkritikbegriffs vorgenommen.