Kritische Auseinandersetzungen mit Weißsein. Weiße Mythen der Verleugnung

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Pädagogik - Interkulturelle Pädagogik, Note: 1,0, Technische Universität Chemnitz, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Hausarbeit soll zuerst der Begriff des "Weißseins" und dessen historische Verankerung in der Kolonialzeit verdeutlicht werden. Die intensive Indoktrination und Auslebung von vermeintlich wissenschaftlichen Theorien über Rassen und ihre Differenzen wirkt sich bis heute als eine unsichtbare, aber bedeutende soziale, weiße Machtposition aus, welche unbewusst Vorteile und Privilegien garantiert. Eine kritische Reflexion der unsichtbaren Machtverhältnisse endet jedoch meist in einer Verweigerungshaltung, den Mythos der Gleichheit zwischen weiß und schwarz aufzugeben: Die rassistischen Mythen der Verleugnung sollen den Hauptteil dieser Referatsverschriftlichung bilden. Nach einer kurzen Vorstellung der Strategie, ¿die Machtposition des weißen Subjekts [zu] verleugnen¿ (Arndt 2005), soll vor allem auf dessen Folgen aufmerksam gemacht werden: Die Verweigerung, die eigene Position des Weißseins kritisch zu reflektieren, wird oft mit Liberalität und Wohlwollen verwechselt, was den Komplex der hierarchiegebundenen, sozialen Positionen des Weiß- und Schwarzseins noch komplizierter macht und letztlich den weißen Status verfestigt. Die Begriffe weiß und schwarz werden in dieser Ausarbeitung kursiv gesetzt, um ihre Bedeutung als komplexe gegensätzliche Kategorisierungen von den regulär gebräuchlichen Farbkennzeichnungen abzugrenzen. Mit dem Begriff des Schwarzseins wird eine Position bezeichnet, die alle sichtbar nicht-weißen Personen einbezieht, weshalb Menschen der "People of Color" nicht separat erwähnt werden. Entsprechend den Ausführungen Arndt¿s wird der Begriff der Rasse kursiv geschrieben, wenn es sich um die Analysekategorie handelt. Im anderen Falle handelt es sich um den biologischen Begriff.