Kritische Kollektivität im Netz

Gilles Deleuze hatte es schon 1991 prophezeit: Jedem Gesellschaftstyp seine Maschinen, den Kontrollgesellschaften die Computer. Deren kybernetische Logiken haben sich mit neuen, biopolitischen Formen des Kapitalismus verbunden. Herausgekommen ist dabei Facebook, jene Plattform, auf der die User_innen sich permanent selbst vermessen und vergleichen. Doch wodurch kann das Dispositiv von Kommodifizierung und Kontrolle unterlaufen werden? Was kann als subversiv gelten, wenn die Unterwerfung freiwillig ist und die Theorie kein intentionales Subjekt mehr kennt? Carolin Wiedemann zeigt, inwiefern ein Internet-Phänomen wie »Anonymous« Aufschluss geben kann und welche neuen Möglichkeiten für Kritik und Kollektivität sich hieraus ergeben.

Carolin Wiedemann, geb. 1983, lebt in Berlin, wo sie als freie Journalistin für das Feuilleton der FAZ, Missy Magazine und analyse&kritik arbeitet. Sie ist Redakteurin von »Spheres. Journal for Digital Cultures« am Digital Cultures Research Lab der Universität Lüneburg.

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