Kultur der Lebendigkeit. Andreas Weber zwischen Naturphilosophie und gesellschaftlicher Utopie

Examensarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Allgemeines und Begriffe, Note: 1,0, Universität Leipzig (Institut für Kulturwissenschaften), Veranstaltung: Abschluss, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Debatten lokaler als auch globaler Konflikte und Krisen ökologischer, politischer und ökonomischer Art sind gegenwärtig zahlreich vorhanden und existieren oft scheinbar unabhängig voneinander. Dass diese Sichtweise nicht zuletzt aufklärerischen wissenschaftlichen Konzepten in ihrer Allgemeingültigkeit geschuldet ist, die sich in allen gesellschaftlichen Bereichen getrennt voneinander entfalten, wird deutlich, wenn man die Abgrenzung der Begriffe Natur und Kultur und deren Entwicklung in verschiedenen historischen Kontexten betrachtet. Andreas Weber diskutiert diese Entwicklung aus naturphilosophischer Perspektive und bietet neue kritische Ansätze, diese allgemeingültigen Strukturen aufzubrechen, indem er mit dem Begriff des Enlivenment Theorien der Aufklärung erweitert. Mit Konzept versucht er eine Brücke zu schaffen, Abgrenzungen aufzulösen und so Zusammenhänge zwischen Phänomenen erkennbar werden zu lassen, die oft getrennt erscheinen. Praktischen Bezug bekommt Webers Ansatz in den Modellen der Commons-, einer Gemeingüterökonomie, die als politische Bewegung von unten gesellschaftliche Transformation fordert und entsprechende lokale Projekte hervorbringt. Der Frage, wie sich Andreas Weber mit seinem Konzept Enlivenment im zeitgenössischen Kontext solcher auf Natur bezogenen kapitalismus- und globalisierungskritischen Bewegungen einordnet und welche Relevanz seine Ansätze in diesen haben, soll in der Arbeit nachgegangen werden.