Kultur ist nicht nur Gegenstand von Kulturmanagement und Kulturpolitik, sondern vor allem ein komplexes und sich selbst tragendes System eigenständiger Sinnzuschreibungen. Die vorliegende Einführung entwirft Kultur als dynamisches Geschehen einer Bedeutungsproduktion, die in modernen, also funktional ausdifferenzierten Gesellschaften unverzichtbare Orientierungsleistungen erbringt. Eine so verstandene Kultur verbindet stabilisierende Gedächtnisfunktion mit innovatorischem Ausgriff und organisiert damit Selbstbilder einer Gesellschaft, die sich ihre Wirklichkeit immer wieder neu konstruiert. Das Buch beschreibt das Funktionieren einer so konstituierten Kultur, die Medialität, Reflexivität und Heterogenität als unhintergehbare Merkmale aufweist. Das so entworfene Bild der Kultur wird mit Beispielen, darunter der Kasseler Weltkunstschau Documenta, anschaulich gemacht.

Dr. Stefan Lüddemann ist Kulturwissenschaftler, Autor, Dozent. Er leitet die Kulturredaktion der Neuen Osnabrücker Zeitung.

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