Kulturelle Entwicklungen Russlands in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, dargestellt an literarischen Werken von Turgenev

Examensarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Russistik / Slavistik, Note: 2,0, Technische Universität Dresden, Sprache: Deutsch, Abstract: In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erschienen in Russland die Werke der bedeutendsten russischen Schriftsteller, deren Namen die Weltliteratur bereichert haben und überall bekannt sind. Es war eine Situation im Land, die Tolstoj, Gon?arov, Dostoevskij, Turgenev, Ostrovskij, Leskov und anderen nicht gleichgültig war und sie zum Schaffen großer Werke in verschiedenen Gattungen veranlagt hat. Und nicht nur Literatur, sondern auch Kunst und Wissenschaft haben einen Aufschwung erlebt. Deswegen ist es interessant die kulturellen Entwicklungen zu untersuchen. Die vorliegende Arbeit soll Aufschluss darüber geben, welche kulturelle Entwicklungen in dieser Zeit stattgefunden haben, inwiefern sie das Werk von Ivan Sergejevi? Turgenev beeinflusst haben und wie wurden sie vom Dichter interpretiert. Um diese Fragen beantworten zu können, wird zuerst einen Blick auf die Geschichte geworfen. Es werden Politik und Reformen vom russischen Zaren Alexander II. (1818-1881) vorgestellt, dank deren Russland zu einem progressiven Land geworden war. Danach werden die revolutionären Bewegungen und deren philosophische Begründungen (Nihilismus) angesprochen. Das folgende Kapitel stellt kurz dar, was die Künstler und die Wissenschaftler bewegt hat, um im nächsten Kapitel zur Ästhetik und Literaturkritik übergehen zu können. Und da den Kritikern in der russischen Literatur schon immer eine besondere Rolle zukam, werden die Ideen von ?erny?evskij, Dobroljubov und Pisarev, die die bekannten Gercen und Belinskij abgewechselt haben und etwas radikaler wirkten, kurz beleuchtet. Es wird auch auf die Zeitschrift Sovremennik eingegangen, in der viele Schriftsteller ihre Werke publizieren konnten und die sehr wichtig für die Entwicklung der realistischen Schule in Russland war. Die Vorstellung Turgenevs als Romanist wird gefolgt von der Analyse des Romans Otcy i deti, die im Mittelpunkt des zweiten Teils dieser Arbeit steht. Anschließend werden zwei frühere Werke (Rudin und Zapiski ochotnika) von Turgenev betrachtet, um zu zeigen, dass sein Schaffen von der Entwicklung der Gesellschaft, in der er lebte, abhing, und von den Ideen, die seine Generation bewegten, durchdrungen war.

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