Kulturwissenschaften und Nationalsozialismus

Die nationalsozialistische Politik forderte die Unterwerfung des wissenschaftlichen Denkens und Handelns unter die NS-Ideologie, mithin die völlige Gleichschaltung der Wissenschaften und deren In-Dienst-Stellung in das System.
Vor diesem Hintergrund beleuchtet der Band die Rolle kulturwissenschaftlicher Fächer im Nationalsozialismus, insbesondere deren Beteiligung an der 'gesellschaftlichen Mobilisierung', so wie sie von der 'Aktion Ritterbusch' angestrebt wurde. Dabei wird vor allem der Frage nach dem jeweiligen wissenschaftlichen Selbstverständnis nachgegangen und geklärt, welchen Stellenwert die betreffende Disziplin im Spektrum der 'Kulturwissenschaften' zwischen 1933 und 1945 einnahm.
Darüber hinaus untersuchen die Autoren, wie die Wissenschaftler selbst dem Nationalsozialismus begegneten und ob es hier erkennbare Unterschiede zwischen verschiedenen Wissenschaftsgruppen gab. So zeigt sich auch, welche nationalsozialistischen Instanzen 'Wissenschaftspolitik' betrieben - und zu welchem Zweck.