LG;-) Wie wir vor lauter Kommunizieren unser Leben verpassen

Noch nie haben wir auf so vielen Kanälen gleichzeitig kommuniziert. Vor allem Menschen zwischen 15 und 35 haben ein zweites, ein virtuelles Ich im Internet, das ihr Leben prägt wie nichts Vergleichbares zuvor. Wer nicht postet, ist nicht! Wer sich nicht einloggt, bleibt außen vor. »Wir müssen dieses Ich im Auge behalten, wir müssen nach ihm schauen, wir müssen erreichbar sein, reagieren können, wenn es etwas von uns will. Wir müssen es füttern, permanent. Das alles tun wir schon lange nicht mehr ganz freiwillig. Wir haben es nicht mehr unter Kontrolle. Wir könnten nicht mehr damit aufhören.« Nina Pauer erzählt und erklärt dieses neue Leben. Sie klagt nicht über Facebook & Co., sondern beschreibt die Wirkung exzessiver und besonders virtueller Kommunikation bis tief in den analogen Alltag hinein. Dabei trifft sie nicht nur den Nerv der Betroffenen, sondern bringt die seit Langem einschneidendste Veränderung unserer Gesellschaft auf den Punkt.

Nina Pauer, Jahrgang 1982, studierte Geschichte, Soziologie und Journalistik an der Universität Hamburg und der Université Michel Montaigne in Bordeaux. Während ihres Studiums hat sie am Hamburger Institut fu¨r Sozialforschung in den Arbeitsbereichen »Nation und Gesellschaft« und »Die Gesellschaft der Bundesrepublik« gearbeitet. Nina Pauer ist Redakteurin im Feuilleton der ZEIT und stößt immer wieder Debatten an, die großen Widerhall in der Öffentlichkeit finden (z. B. u¨ber »Die Schmerzensmänner «). 2011 erschien ihr erstes Buch »Wir haben keine Angst. Gruppentherapie einer Generation «.