In der Untersuchungshaft notiert Alexander Ziegler seinen authentischen schonungslosen Report, der zu einer harten Anklage gegen die Justiz und eine selbstgerechte Gesellschaft wird. Die Niederschrift, mit der er sich Mut zum Weiterleben macht und sich gleichzeitig rückhaltslos dem Urteil der Öffentlichkeit stellt, beginnt am Heiligen Abend im Untersuchungsgefängnis, in das er wegen Unzucht mit einem Minderjährigen eingeliefert wurde, und endet mit der Verurteilung und Überführung in die Strafanstalt. In vielen Rückblenden erinnert er sich an seine Kindheit, an die leidvollen Erfahrungen später in einer Welt, die ihn, den Homosexuellen, zum Außenseiter der Gesellschaft stempelte und in ein imaginäres Getto verbannte, berichtet er von der trotz des Verzichts auf illusionäre Ausschmückung faszinierenden Welt des Theaters und Films, in der er zu Hause war. (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

Alexander Ziegler, 1944 in Zürich geboren, besuchte das Max-Reinhardt-Seminar in Wien und war anschließend an verschiedenen Bühnen im deutschen Sprachraum engagiert; mehrere Filmrollen; verbüßte eine zweieinhalbjährige Gefängnisstrafe wegen Verführung eines Minderjährigen; veröffentlichte seit 1970 Theatertexte und Prosa. Alexander Ziegler starb 1987 in Zürich.

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