Langer Tunnel Nacht

Bilder, resp. Gemälde, sind bei Hanno Roether-Stuck nicht nur Dekoration und Zierde an Wänden, sie werden lebendig. So auch in seinem neuesten Roman. Wie Don Giovanni seinen Handschuh vor den Betrachter aus dem Bilderrahmen heraus wirft, so hat es auch in diesem Thriller wieder eine mysteriöse Bewandtnis mit einem Portrait. Mehr als einhundert Jahre ist es alt und dennoch will der Protagonist den Dargestellten als guten alten Bekannten identifizieren. Wie kann dies sein? Langer Tunnel Nacht ist ein Krimi auf der Schiene, unter der Erde, in Stuttgart, Mannheim, Paris, ... die Distanzen legen die Hauptfiguren über Bahnstrecken zurück, meist nicht ohne Hindernisse. Eine Geschichte nahe an der Realität, aber doch anders und radikaler, Glück, Karriere, Selbstverwirklichung, Verzweiflung und Tod zeigend. Die großen wirtschaftlichen und politischen Ereignisse verstricken, verweben und lösen sich parallel zu den Beziehungen, die die Liebe zwischen Mann und Frau, Mann und Mann entstehen läßt.

Erst im Ruhestand und nach schwerer Krankheit begann Hanno Roether-Stuck zu schreiben. Sein erstes Werk 'VORBEI' erschien 2011 - ein gesellschaftskritischer Roman in der Bundesrepublik seit dem Zweiten Weltkrieg, aber auch mit autobiograhischen Einsprengseln. Szenen aus dem Alltagsleben der Menschen ... vor allem der kleinen Leute ... interessieren ihn am meisten. Seine Vorbilder sind Friedrich Dürrenmatt und Arthur Hailey, wobei ihm klar ist, dass er deren meisterliches Können nicht einmal annähernd erreicht. Nach dem Steuerkrimi 'Ein feste Burg ist ...' über die Machenschaften von Banken in Liechtenstein und der Schweiz folgte das Sommermärchen 'Der Handschuh des Don Giovanni', das ein Wochenende von vier jungen Verliebten in Mannheim skizziert und gegen Fremdenhaß gerichtet ist.