Le Prophète von Giacomo Meyerbeer - Werkgenese

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 1,7, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Veranstaltung: Mittelseminar Grand Opéra, Sprache: Deutsch, Abstract: Schon kurz nach der Uraufführung der Huguenots beschließt Meyerbeer, eine weitere Oper zu komponieren, um sein 'dramatisches System durch ein drittes Werk, und zwar so schnell als möglich, auf unzerstörbare Pfeiler hinzupflanzen.' Eugène Scribe sendet ihm sein neues Libretto mit dem Titel: Les Anabaptistes. Meyerbeers Reaktion fällt überwiegend negativ aus. Zwar sagt ihm das Sujet zu, doch er sieht viele Schwierigkeiten. Es ist seine Angewohnheit, die Opernrollen direkt für bestimmte Sänger und ihre Möglichkeiten zu schreiben; für die Rolle der Fidès, die er schon gleich zu Beginn als eine der interessantesten Hauptrollen erkennt, gibt es seiner Meinung nach an der Opéra keine geeignete Sängerin, auch hegt er Zweifel, ob die schauspielerischen Fähigkeiten Gilbert Duprez', der in Gedanken offensichtlich schon als Jean besetzt war, für eine derart gesanglich wie schauspielerisch anspruchsvolle Rolle genügten. Weiterhin wendet er ein, daß die Rolle des Jean allein durch seine fast durchgängige Anwesenheit auf der Bühne allzu gewaltig und damit praktisch unausführbar werden würde. Aber nicht nur sängerische und musikalische Fragen beschäftigen ihn, sondern auch die Gesamtwirkung. So bemängelt er das gänzliche Fehlen schöner Kostüme oder Bühnenbilder im dritten Akt, da es so keinen visuellen Reiz für das Publikum habe. Trotz all dieser Bedenken läßt Meyerbeer sich auf das Projekt ein. Diese Arbeit befasst sich mit der schwierigen Werkgenese dieser Oper.