Leben und Macht: Naturalismus um 1900

Der Begriff des Lebens wird in der Philosophie, den Naturwissenschaften, der Medizin und den sich formierenden Sozialwissenschaften um 1900 folgenreich neu bestimmt. Die Opposition von Natur und Kultur bzw. ›dem Sozialen‹ wird dabei unterlaufen. Mit der neuen Rolle des Lebensbegriffs verbindet sich eine Wende zu den Werten sowie zu einem emphatisch auf Handeln bzw. Macht abhebenden Pathos der Wirklichkeit. Der Artikel deutet diese diskursive Konstellation als Take-off-Phase für dasjenige Ineinander von Wissenschaften, Sozialpolitik und Ethik, das wir heute ›Lebenswissenschaften‹ nennen. Untersucht werden Wendungen von ›Leben‹ bei Georg Simmel, dem Mediziner und ›Nationalbiologen‹ Wilhelm Schallmayer, dem Biologen Ernst Haeckel und bei dem Gestalttheoretiker und Wertphilosophen Christian von Ehrenfels. Abschließende Thesen gelten der historischen wie der aktuellen lebenswissenschaftlichen Diskurslage.

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