Am Beispiel der beiden Betroffenen Paul Wulf und Paul Brune zeigt das Buch auf, wie sehr die Ideologie der Ausmerzung ¿lebensunwerten¿ Lebens nicht nur vor 1945, sondern auch danach bis tief in die 1970er-Jahre hinein maßgebliche Personen der Medizin, Psychiatrie und Justiz, der öffentlichen Fürsorge und nicht zuletzt der Kirche im Denken und Handeln beeinflußt hat. Das Buch knüpft an die aktuelle Debatte über die Heimkindererziehung in den 1950er- und 1960er-Jahren an und schließt eine Lücke, da es die Ursachen und historischen Hintergründe benennt, warum die Heimunterbringung und Heimkindererziehung in der noch jungen BRD so und nicht anders verlief.