Bildung, so wird behauptet, sei zu einer zentralen Ressource geworden, die besser gefördert werden müsse. Der tief greifende Umbau von Schule und Universität gehorcht diesem ökonomischen Imperativ und verkehrt die Bildungsinstitutionen in berufspragmatisch ausgerichtete Lernanstalten. Der Lehrer wird zum apparativ-instrumentellen Faktor - als »Coach«, »Moderator« oder »Lernarrangeur«. Jedoch: Lehren und Lernen sind nicht auf den apparativ geregelten Austausch von Daten reduzierbar. Bildung ist auf Beziehungen zwischen Subjekten, auf Affekte, Wünsche und Erfahrungen angewiesen. »Lehren bildet?« nimmt dieses Geflecht in seiner Rätselhaftigkeit aus verschiedenen Perspektiven in den Blick, um der »Bildungsreform« kritisch und produktiv zu begegnen.

Karl-Josef Pazzini (Prof. Dr.), geb. 1950, arbeitet als Psychoanalytiker in Berlin und Hamburg. Er war von 1993 bis 2014 Professor für Bildende Kunst und Bildungstheorie an der Universität Hamburg. Marianne Schuller (Dr. phil.) ist Professorin emerita am Institut für Neuere deutsche Literatur der Universität Hamburg. Sie lehrt an der HafenCity Universität Hamburg und als Gastprofessorin an verschiedenen Universitäten in den USA. Michael Wimmer (Dr. phil.) ist Professor für Systematische Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg.

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