Leichdorf

Im beschaulichen Leichdorf, einem kleinen, abgeschiedenen Ort inmitten von Wäldern und Bergen, lebt ein Serienmörder, der seinen Opfern gerne die Haut abzieht, um unter die Oberfläche zu schauen. Wie ein Süchtiger hat er seine Gewaltfantasien über die Jahre hinweg beobachtet, wie ein Süchtiger schwört er, damit aufzuhören. Wie ein Süchtiger macht er weiter. Lange Zeit blieb er unbemerkt, aber als er eine Frau gefangen nimmt, anstatt sie zu töten, um mit ihr über Gott, das Leben, den Tod und die Schuld zu reden, eskaliert die Spirale aus Gewalt und erreicht die vermeintlich heile Welt des Dorfes. Auch der Taxifahrer Roland, seine langjährige Lebensgefährtin Sandra und ihr bester Freund Dwiggi geraten ins Visier des Mörders, denn ihr Glück macht sie verletzlich und lässt sie immer weiter auf den Abgrund zutaumeln, der sich vor ihnen auftut. Der Schrecken nimmt weiter seinen Lauf: Leute verschwinden, Leichen tauchen auf und ganz Leichdorf fragt sich, wer dieser grausame Mörder ist - und was das alles mit dem örtlichen Horrormärchen des Schneiders zu tun hat, der nach dem Tod seiner Frau und der beiden Kinder diese als lebensgroße Puppen aus Jutesäcken nachbildete und sich dann das Herz herausschnitt, um es mit ihnen zu teilen ... Guter deutschsprachiger Horror ist nicht ganz einfach zu finden - doch mit Leichdorf von Wolfgang Rauh gibt es endlich eine tolle Geschichte im Stil von Stephen King: Charakterbasierter Horror, der sich erst langsam und dann immer schneller steigert; Protagonist*innen mit viel Charme; Schrecken, der sowohl im Übernatürlichen als auch im Alltäglichen liegt; eine Prise Humor - und natürlich ausreichend Gewalt.

Wolfgang Rauh, Jahrgang 1987, wollte eigentlich Koch oder Paläontologe werden und ist dann doch bei der Schauspielerei und Schreiberei gelandet. Wenn er nicht gerade vor der Kamera steht oder Geschichten erfindet, widmet er sich seiner weiteren Leidenschaft: der Kampfkunst. Bereits mit 9 Jahren fing Wolfgang Rauh an, Kurzgeschichten zu verfassen, nachdem er seinen ersten Stephen-King-Roman gelesen hatte. Damals noch nicht versiert mit Computern und dem 10-Finger-Schreibsystem, dauerte dies unendlich lange. Heute liest er immer noch Stephen King, tippt aber nicht mehr im Zwei-Finger-Suchsystem.

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