Lesbische Neigungen - abartig?

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,0, Karl-Franzens-Universität Graz, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit werde ich der Frage nachgehen, ob und in welchen Formen die Existenz weiblicher Homosexualität für die Antike überliefert ist. Dem Titel entsprechend möchte ich auch den Umgang der Gesellschaft mit diesem Phänomen beleuchten. Ich werde dabei - nach einer ersten Annäherung an das Thema - chronologisch vorgehen, da nicht anzunehmen ist, daß ein so komplexes Thema für die ganze Antike gleich zu behandeln ist. Das erste Kapitel ist der Versuch einer Begriffsbestimmung. Was ist weibliche Homosexualität/ lesbische Liebe, woher stammen diese Termini, gab es sie in der Antike und - wenn ja - in welcher Form? Im zweiten Kapitel wende ich mich der griechischen Archaik zu. Hier sind es zwei Themen, die uns - möglicherweise - einen Blick auf Homosexualität unter Frauen erlauben: Zum einen natürlich Sappho, eine der wenigen weiblichen Stimmen zum Thema, zum zweiten die Chorlyrik mit Alkman als interessantestem Vertreter. Die Klassik und den Hellenismus werde ich nicht gesondert behandeln, genausowenig wie die griechischsprachige Welt in römischer Zeit, da mir scheint, daß sich hier die Ansichten der männlichen Autoren zum Thema nicht sehr voneinander unterscheiden und für mein Gebiet eine scharfe Trennung nicht zwingend notwendig ist. Anders verhält es sich mit Rom, um das es im vierten Abschnitt geht. Auch hier haben wir keine Quelle aus der Feder einer Betroffenen, wieder nur viele Meinungen und auch Schmähungen von Männern. Interessant ist es hier vielleicht, nach dem Grund für solche Schmähungen zu fragen, und auch das möchte ich in diesem Kapitel tun.

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