[Leserbrief zu seiner Opposition gegen den Nationalsozialismus vor 1933]

»I would be grateful for the publication of these lines.« Mit diesem Beitrag vom 31. Oktober 1948 wandte sich Thomas Mann an die New York Times, um gegen eine Äußerung Orville Prescotts vorzugehen, der Mann vorwarf, sich erst spät gegen die Nationalsozialisten geäußert zu haben. Mann hatte den betreffenden Artikel, eine politisch gefärbte Rezension des ?Doktor Faustus?, in der Ausgabe vom 29. Oktober gelesen und im Tagebuch vermerkt, dass sie umgehend »nach Berichtigung verlang[e]«. Der dennoch vergleichsweise unemotionale Ton des so entstandene Briefs ist vermutlich dem Einfluss Katia Manns zu danken. Nachdem sich Prescott einer redaktionellen Notiz zufolge bereits bei Mann für die unrichtigen Behauptungen entschuldigt hatte, druckte die New York Times am 8. November auch die (von Golo Mann ins Englische übersetzte) Richtigstellung ab.

Thomas Mann, 1875-1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.

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