Liberales Projekt oder machtpolitisches Kalkül? Die Rehabilitierungsbemühungen der britischen Kolonialregierung in Kenia nach dem Mau Mau-Aufstand

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte - Afrika, Note: 1,0, Universität Hamburg (Historisches Seminar), Veranstaltung: Hauptseminar: Anti-kolonialer Widerstand in Afrika, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Aufstand der antikolonialen Unabhängigkeitsbewegung Mau Mau gegen die Unterdrückung der britischen Kolonialherrschaft in Kenia markierte den Beginn eines blutigen Kolonialkriegs, in dessen Verlauf die britischen Autoritäten die Bewegung brutal niederschlugen. Die Regierung implementierte 1954 ein scheinbar liberales Rehabilitierungsprogramm, welches die Mau Mau-Verdächtigen in einem System von Internierungs- und Arbeitslagern offiziell resozialisieren und zu fortschrittlichen Kenianern machen sollte. Die Arbeit zeigt auf der Basis der praktischen Entwicklung der Rehabilitierung zwischen 1954 und 1959, dass diese von zunehmender Brutalisierung geprägt war und statt einer Stärkung der Autonomie der schwarzen Bevölkerung vielmehr eine kompromisslose Wiederherstellung kolonialer Autorität mit Mitteln der psychologischen und physischen Kriegsführung zum Zweck hatte.