Linien in der Landschaft

Die Publikation beschäftigt sich mit einem offenbar auf prähistorische Zeiten zurückgehenden, aber heute faktisch nicht erkennbaren und bis dato unbekannten Phänomen in der Raumstruktur der Region Main-Tauber-Hohenlohe und darüber hinaus: Landmarken wie Kirchen und Kapellen, Bildstöcke und Sühnekreuze, aber auch keltische Fliehburgen sind hier über weite Entfernungen mit erstaunlicher Präzision linear angeordnet. Einige dieser über Täler, Wälder und Höhenzüge verlaufenden Linien folgen astronomisch vorgegebenen Richtungen, andere orientieren sich auf weithin sichtbare Bergkuppen. Eine zentrale Rolle in dem Liniennetz spielt der Marienberg über Würzburg. Der Autor hat diese Linien entdeckt und beschreibt ihren Verlauf detailliert. Dabei verzichtet er bewusst auf Hypothesen, wie, wann und zu welchem Zweck diese raumordnenden Strukturen vermutlich bereits in der "grauen Vorzeit" angelegt wurden. Bekannt ist nur, dass bei der christlichen Missionierung heidnische Stätten und Kultorte vom neuen Glauben umfunktioniert und neu besetzt wurden.

Günther Deeg wurde 1927 in Bad Mergentheim geboren und wuchs im nahen Althausen auf. Noch als Schüler wurde er in den Kriegsdienst einberufen. Danach studierte er Architektur in Stuttgart. Von 1955 an arbeitete er in seiner Heimatstadt als freiberuflicher Architekt. Aus seiner Arbeit an verschiedenen großen Sanierungsprojekten - etwa dem Johanniterhof und dem Deutschordensschloss - entstand ein lebhaftes Interesse für die frühe Bau- und Entwicklungsgeschichte Mergentheims. 2006 veroeffentlichte er die diesbezügliche Arbeit "Lebenslinien einer Stadt im Wandel - Bad Mergentheim vom Ursprung zur geplanten Ordensstadt".

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