Literarische Erinnerung in W.G. Sebald: Die Ausgewanderten

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2, Universität Wien, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Winter des Jahres 2001 erlebte die deutsche Literaturgesellschaft einen Schicksalsschlag, der noch lange danach für Erschütterung sorgen sollte.1 Der Schriftsteller W.G. Sebald starb am 14. Dezember in Norwich (England) an den Folgen eines Autounfalls. Bekannt wurde Sebald vor allem durch seine Romane Austerlitz oder Die Ausgewanderten, welche lange Zeit im englischsprachigen Raum größeren Ruhm ernteten als in Deutschland.2 Gründe dafür liegen wohl in der Art und Weise, wie Sebald in seinen Werken die Auseinandersetzung mit dem deutsch-jüdischen Vermächtnis darstellt. Seine Texte beschreiben nicht nur historische Ereignisse, wie zum Beispiel die Schlacht in Frankenhausen in Nacht und Natur oder die Schlacht auf dem Lechfeld in Schwindel.Gefühle, sondern auch Biographien, die an solche Ereignisse anknüpfen. Des Weiteren setzt sich Sebald immer wieder mit dem Geschichtsverlauf auseinander und behandelt dessen Problem der Zerstörung immer genauer. Sein Werk Die Ausgewanderten, welches in dieser Arbeit als Grundlage verwendet wird, berichtet über Exilierung und den Verlust der Heimat, über Erinnerung und deren Gedächtnismetaphorik. Die Geschichten der individuellen Protagonisten, Orte und Gegenstände möchte er in seinen Werken festhalten und ihnen eine zeitlose 'Aura' verleihen. Der Begriff der Erinnerung spielt bei Sebald eine zentrale Rolle. Die Aufgabe seiner Erinnerungstheorie beruht darin sich der Vergangenheit tastend anzunähern, welche sowohl seine Prosa als auch seine wissenschaftlichen Essays behandeln.

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