Literarische Texte in mehrsprachigen Lerngruppen
Autor: | Remus, Thérèse |
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EAN: | 9783656697220 |
Auflage: | 001 |
Sachgruppe: | Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 12 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 17.07.2014 |
Untertitel: | Legitimation und Besonderheiten der Arbeit mit literarischen Texten unter Berücksichtigung von Lernern des Deutschen als Zweitsprache |
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Fachbuch aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Deutsch als Fremdsprache, DaF, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Seminar: DaZ-Didaktik, Sprache: Deutsch, Abstract: Jeder Unterrichtsgegenstand muss sich mit Relevanz für den Lerner legitimieren lassen. So mögen Einwände gegen die Beschäftigung mit literarischen Texten im Fremdsprachenunterricht u. a. darauf abzielen, dass die funktionale Dimension der Sprache im Sinne der Kommunikationskompetenz als übergeordnete Zielstellung beim Erlernen einer Fremdsprache für den Lerner relevanter sei als die ästhetische Spezifik literarischer Texte. Doch haben wir es mit Blick auf DaZ-Schüler mit einer besonderen Lernerschaft zu tun, deren Spracherwerbsprozess sich in vielerlei Hinsicht von dem der Fremdsprachenlerner unterscheidet. Da DaZ-Lerner i.d.R. eine deutsche Schul- und Arbeitslaufbahn durchlaufen, gehen die Anforderung an ihren Zweitspracherwerb über die des Fremdspracherwerbs hinaus, indem idealiter das Sprachniveau eines Muttersprachlers erreicht werden soll. Auch sind sie Teilnehmer des ¿normalen¿ Deutschunterrichts und können sich den Anforderungen des Rahmenlehrplans nicht entziehen. Genau aus diesem Grund greift der Anspruch an eine (minimal) funktionale Sprachkompetenz, die ein (Sprach-)Handeln in alltäglichen Situationen ermöglicht, im Falle von DaZ-Lernern zu kurz. Sie verfügen in Form ihres ¿Ethnolekts¿ bzw. ihrer ¿Interlanguage¿ bereits über ein funktionales Sprachrepertoire des Deutschen, das sich ¿auf die bedeutungstragenden Elemente der Sprache konzentriert, Wörter aus der Herkunftssprache einbezieht und Funktionswörter [¿] weglässt.¿ Allerdings zeigt sich, dass diese im alltäglichen mündlichen Sprachgebrauch durchaus funktionalen Kompetenzen keinesfalls für die schriftsprachlichen Anforderungen, die fachübergreifend und auch über die Schullaufbahn hinaus wirken, ausreichend sind. Die Arbeit mit literarischen Texten kann hier ansetzen, da diese gerade durch ihre poetische Abgrenzung zur Funktionalität der Alltagssprache Raum und Anlass bieten, sich einer vertieften Beschäftigung mit den gefundenen sprachlichen Mitteln sowie der Reflexion über Sprache zu widmen. Literatur ¿ als ästhetische Verarbeitung einer Sicht auf die Welt ¿ bietet die Chance, das Sprachbewusstsein der Schüler zu entwickeln und zu fördern, da andere Aspekte als die funktionale Dimension der Sprache in den Vordergrund der Spracharbeit rücken.