Literatur als Mittel zur Selbstdefinition. "Fettfleck" von Diana Kempff und "Melancholia" von Bettina Galvagni im Vergleich

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Deutsches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Romane ¿Fettfleck¿ (Diana Kempff) und ¿Melancholiä (Bettina Galvagni), die im weiteren Verlauf dieser Hausarbeit im Hinblick auf verschiedene Aspekte miteinander verglichen werden, beinhalten beide Erzählungen, Gedanken, Träume und Fiktionen einer weiblichen Protagonistin, die sich im Entwicklungsstadium der Adoleszenz befindet. Zunächst ist also zu klären, welche Merkmale dieses Lebensabschnittes eine substanzielle literarische Rolle spielen und was den Adoleszenzroman als Gattungsbegriff auszeichnet. Adoleszenz ist ein Begriff aus der Entwicklungspsychologie und Jugendsoziologie, der sich von dem gängigen Terminus "Pubertät" unterscheidet. Bezeichnet werden soll nicht der biologische Prozess des Erwachsenwerdens, sondern die Integration des Jugendlichen in die Welt der Erwachsenen. Es findet ein Wechselspiel von Verhalten und Reaktionen des Jugendlichen und der ihn umgebenden Gesellschaft statt, das beeinflusst wird von den jeweiligen gesellschaftlichen, erzieherischen und sozioökonomischen Faktoren. Der zeitliche Rahmen der Adoleszenz erstreckt sich gegenwärtig etwa vom vorpubertären Alter (11 Jahre) bis ins dritte Lebensjahrzehnt hinein; er unterliegt jedoch stetiger Veränderung und ist kulturgeschichtlich verknüpft.