Literaturbericht zu Transitional Justice

Rezension / Literaturbericht aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Note: 1,3, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Wege aus der Welt - Konfliktfelder und Friedensmodelle in Lateinamerika, Sprache: Deutsch, Abstract: Der vorliegende Literaturbericht rundet ein Seminar zu Konfliktfeldern und Friedensmodellen in Lateinamerika ab und legt den Fokus auf das Konzept der "Transitional Justice", zu Deutsch etwa Übergangsjustiz. Transitional Justice ist ein Konzept, das in den letzten Jahren sowohl in der Wissenschaft als auch in der Praxis an Popularität gewonnen hat. Insbesondere nach der Zeit des Kalten Krieges stieg die Bedeutung des Konzeptes rapide an, denn in der Wissenschaft setzte sich die Meinung durch, dass nur Gesellschaften, die ihr oftmals blutige Vergangenheit aufgearbeitet haben, in der Lage sind, friedlich und demokratisch zu werden. Vor diesem gedanklichen Hintergrund macht sich Transitional Justice zum Ziel, die ¿[¿] Vergangenheit eines gewaltsamen Konfliktes oder Regimes aufzuarbeiten, um den Übergang zu einer nachhaltig friedlichen, meist demokratischen Gesellschaftsordnung zu ermöglichen¿ (Buckley-Zistel 2007, 2). Transitional Justice verbindet somit die Faktoren Übergang und Gerechtigkeit und ist damit als ein auffällig normatives Konzept zu bewerten. Der Bericht analysiert und kommentiert kritisch drei aktuelle, in der Zeit zwischen 2008-2010 entstandene Essays zum Thema Transitional Justice, die durch Orientierung an aktuellsten Forschungsfragen und Forschungsthesen einen einen Einblick in den derzeitigen Forschungsstand geben. Den Anfang macht der Essay von Oscar Thoms, James Ron und Roland Paris über die Einflüsse von Transitional Justice auf die staatliche Ebene. Der folgende Essay von Lisa Laplante beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Transitional Justice und Friedenskonsolidierung. Julia Schünemanns Publikation geht schließlich konkret auf die Gegebenheiten im von 36-Jahre Bürgerkrieg geprägten Guatemala ein und untersucht die Effizienz der dortigen Internationalen Kommission gegen Straflosigkeit hinsichtlich des Aufbau des Rechtstaates.