Logotherapie nach Viktor Emil Frankl im Kontext der Heilpädagogik und Sinnsuche im Jugendalter

Logotherapie bewegt sich, vereinfacht ausgedrückt, in einem Grenzgebiet zwischen Psychologie, Medizin und Philosophie- manche Autoren fügen dem überdies noch Religion hinzu. Viktor Emil Frankl, Begründer der Logotherapie, geht von einem unbedingten Willen zum Sinn im Menschen aus. Dieser Wille sei die Grundmotivation des Lebens überhaupt. Den Menschen, denen dieser Wille zeitweilig fehlt, kann die Logotherapie helfen, den Sinn des Lebens neu aufzuspüren. Gerade in der Zeit der Adoleszenz kann es schwierig sein, auf die Frage nach dem Sinn des Lebens Antworten zu finden. In dieser Phase ihres Lebens sind die Jugendlichen hochsensibilisiert für alle moralischen und wertgeleiteten Fragen, die ihnen das Leben stellt. Sie suchen Orientierung, die ihnen diese Gesellschaft mit ihrer Konsumorientierung und sozialen Härte nicht immer geben kann. Nicht jede Familie kann den jungen Menschen die nötige Wertevermittlung, Halt und Orientierung ermöglichen. Auch der Schule als Institution fällt es schwer, den Problemen Jugendlicher in schwierigen Lebenslagen gerecht zu werden. Immer häufiger sind die Folgen Alkohol- und Drogenmissbrauch, Schulverweigerung, Gewalt, Fremdenhass, Depressionen oder sogar Suizid an Stelle eines aktiv gestalteten, sinnvollen Lebens. Aufzuzeigen, warum gerade junge Menschen den Sinn ihres Lebens manchmal aus den Augen verlieren, und davon ausgehend konzeptionelle und methodische Möglichkeiten einer sinnorientierten (heil-) pädagogischen Begleitung von Jugendlichen zu entwickeln, soll Gegenstand dieser Arbeit sein, in deren Zentrum zu diesem Zweck die Logotherapie Frankls steht.