Lokal weltweit vernetzt

Die heutige Weltgesellschaft ist aus vielen, größtenteils parallel verlaufenden Entwicklungen entstanden: Die globale Verschränkung der Handelsbeziehungen, die Kapitalisierung nahezu aller Ressourcen zu Börsenwerten, die kommunikative Vernetzung sowie die technische Durchdringung fast aller sozialen Räume haben menschliches Zusammenleben auf dem Planeten stärker verändert als alle Innovationen zuvor. Wissenschaftliche Diskurse zu Globalisierung, Kapitalismus, Digitalisierung, Virtualität, 'Webciety', Demokratie, Fundamentalismus oder Medienöffentlichkeit versuchen diesen Paradigmenwechsel zu ergründen. Tassilo Gröper vermittelt das philosophische Fundament, um die (virtuelle) Realität zu relativieren und vor dem Kontext standardisierter Kommunikationssysteme zu betrachten. Im Rahmen eines medienwissenschaftlichen, interdisziplinären Diskurses schreitet Tassilo Gröper die sozialen und technischen Entwicklungspfade des vergangenen Jahrhunderts nochmals ab. Den Leser erwartet ein Streifzug durch den Konstruktivismus, der die strukturbildenden Aspekte medialer Kommunikation verortet, durch die 'informationelle' Revolution, die die aktuellen Strukturveränderungen der zeitgenössischen Mediengesellschaft auslöste, und eine darauf aufbauende technische Betrachtung - Lev Manovichs Konzept der Interface Culture.