Lokaldemokratie und Europäisches Haus

Wenn etwas heute die Europäer vereint, dann nicht das große Haus Europa, sondern die historische Unruhe: die Unruhe des Austritts der Einzelnen aus herkömmlichen politischen Bindungen. Es herrscht eine Krise des Nationalstaats und seines politischen Ordnungssystems, der repräsentativen Demokratie. Europa könnte dagegen die Chance der Demokratie sein, sich noch einmal neu zu erfinden. Anzusetzen wäre dafür ganz oben - und ganz unten: Abgabe nationalstaatlicher Macht nach oben zugunsten einer handlungsfähigen EU, und nach unten zugunsten freigestellter lokaler Selbstbestimmung. So kann vielleicht auch der grassierende Populismus aufgefangen werden.

Dieter Hoffmann-Axthelm (Dr. theol.), geb. 1940, arbeitet als Planer und Publizist in Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Monografien sowie Aufsätze in Zeitschriften und Sammelbänden. Seit 1974 ist er Mitherausgeber von »Ästhetik und Kommunikation«.

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