Ludwig Binswangers Einfluß auf die deutsche Psychoanalyse nach 1945
Autor: | Klaus Hoffmann |
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EAN: | 0009410041209 |
eBook Format: | |
Sprache: | Deutsch |
Produktart: | eBook |
Veröffentlichungsdatum: | 01.07.1999 |
Untertitel: | Jahrbuch der Psychoanalyse 41 |
Kategorie: | |
Schlagworte: | Binswanger Ludwig; Psychoanalyse nach 1945 |
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Weder vor noch nach 1945 engagierte Ludwig Binswanger sich berufspolitisch in der Psychoanalyse, obgleich Freud dies sehr gewünscht hatte. Inhaltlich beeinflußte er gerade nach 1945 sowohl die Daseinsanalyse als auch die analytische Psychosen-Psychotherapie. Er verstand sich als Kliniker und Grundlagenforscher, und ebenso wie er sich berufspolitisch gegenüber der psychoanalytischen Bewegung distanziert hielt, lehnte er die sich eigenständig organisierende Daseinsanalyse unter Medard Boss ab. Binswanger verstand die Daseinsanalyse als Grundlagenwissenschaft für Psychoanalyse und Psychiatrie, nicht als selbständige psychotherapeutische Praxis, wie sie Boss anhand der Heideggerschen Philosophie und in deutlicher Abgrenzung von der Psychoanalyse und von Sigmund Freud propagierte. Binswanger kritisierte zwar Freuds Wissenschaftsverständnis, hielt ihm aber menschlich und fachlich stets die Treue, sei es 1911 gegenüber Jung, sei es in den fünfziger Jahren gegenüber Boss. – Der Aufsatz zeigt die Diskussion zwischen Psychoanalyse und Daseinsanalyse nach 1945, vor allem anhand der Diskussion über Transsexualität in der Psyche und schildert die Stellungnahmen wichtiger Protagonisten wie Helmut Thomä und Alexander Mitscherlich. Innerhalb der psychoanalytischen Bewegung griff vor allem der Zürcher Psychoanalytiker Gustav Bally Binswangers Ansätze auf, sowohl als philosophische Anregungen als auch in der Psychosentherapie, die Bally und Binswanger in den fünfziger Jahren intensiv förderten und begleiteten.