Lutherische Theologie und Kirche 1-2/2015 - Einzelkapitel

Christoph Barnbrock macht mit seinen Überlegungen zu Möglichkeiten der Behandlung des Themas im kirchlichen Unterricht klar, dass theologische Reflexion nie zum Selbstzweck oder zum Glasperlenspiel werden darf. Wie sich wesentliche Formulierungen der lutherischen Abendmahlslehre dem Kleinen Katechismus verdanken und von daher auch lange Zeit zum Gemeingut lutherischer Christinnen und Christen wurden, so ist heute danach zu fragen, wie das Gemeinte verständlich zu vermitteln ist – auch den jungen und jüngsten Christenmenschen. Erstaunlich ist wiederum die Diagnose, dass nämlich oft ein Bemühen um eine verständliche Vermittlung der Realpräsenz nicht in Angriff genommen wird. Vielmehr wird der Sachverhalt auch in lutherischen Kreisen scheinbar als »bekannt« vorausgesetzt. So ergibt sich wieder eine Aufgabe, die Christoph Barnbrock auch gleich selbst in Angriff nimmt. Übersetzung tut not – und ohne gründliche Reflexion mit substantiellem Bezug auf die Tradition geht das wohl nicht. Es gibt viel zu tun, aber gerade im Angehen dieser Mühe hat lutherische Theologie und Kirche ihren unverwechselbaren Beitrag zum ökumenischen Gespräch zu leisten. (aus dem Vorwort von Achim Behrens)