Lutherische Theologie und Kirche 4/2016 - Einzelkapitel

»Sodann wirft Werner Klän unter der Überschrift »Reformationsjubiläen und Kulturprägung des Luthertums« einen erhellenden Blick auf die Reformationsjubiläen in Deutschland seit 1617. Das Bild von Luther als Heiligem oder Nationalhelden sagt zumeist mehr über den Geist zur Zeit des jeweiligen Begängnisses, als dass es wirklich den Reformator erschlösse. Begriffe wie »Luther«, »Reformation«, »reformatorisch« oder »protestantisch« werden dann zu Chiffren, um eigene Programme zu legitimieren oder zu transportieren. Auch da, wo man sich gegen liberalen Kulturprotestantismus vehement verwahrt, kommt dann aus der Indienstnahme eines so oder so bestimmten »Luthertums« eine Art konservativer Kulturprotestantismus durch die Hintertür wieder ins Haus hinein. So könnte es in allem Gedenken des Jubeljahres ein Anliegen und eine Aufgabe bekenntnisgebundener lutherischer Theologie und Kirche sein, zentrale theologische Inhalte neu ins Bewusstsein zu heben.« (Aus dem Vorwort von Achim Behrens)