Lyrik des italienischen Barock am Beispiel eines Sonetts von B. Morando

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Romanistik - Italianistik, Note: 1,5, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Romanisches Seminar), Veranstaltung: Seminar Einführung in die strukturale Textanalyse, von Prof. Dr. Franz Penzenstadler, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Lyrik des italienischen Barock steht im Rahmen einer historischen und kulturellen Entwicklung, die durch die Trennung von den Vorstellungen der Renaissance geprägt war. Die Autoritätskritik des 16. Jahrhunderts wurde durch die Stärkung von Absolutismus und Autoritäten, sowie seit der Mitte des 16. Jahrhunderts mit dem Tridenter Konzil durch die Gegenreformation und das erneute Erstarken der Kirche abgelöst. Dies ging mit der Homogenisierung des christlichen Diskurses einher, der Diskurs Renovatio, wie sie Joachim Küpper bei Calderón und Lope de Vega analysierte. Der Optimismus des humanistischen Menschenbildes mit der Betonung der dignitas hominis wurde durch den Pessimismus ersetzt: der von Leidenschaften beherrschte Mensch war demnach armselig und damit nicht zur positiven Selbstgestaltung fähig. Das Prinzip der Ordnung und Harmonie wurde in Kunst, Architektur und Literatur abgelöst, die Statik und Symmetrie wurde durch Dynamik und Asymmetrie ersetzt. In der Literatur trat die kunstvolle Erfindung an die Stelle der Mimesis, der naturgetreuen Nachahmung im aristotelischen Sinne. Die Übereinstimmung von Stil und Gegenstand wurde durch die Stilmischung und die Überfunktion des Stils ersetzt.

Historiker, Romanist (Spanisch) und Politikwissenschaftler; Studium in Oldenburg, Hamburg, Cádiz und Tübingen. Derzeit wohnhaft in Karlsruhe und arbeitet als Dozent für allgemeinbildende Fächer, Fremdsprachen (Spanisch, Englisch) und Deutsch als Fremdsprache. Schwerpunkt sind Integrationskurse und Berufssprachkurse