MIT DER KABBALA DURCHS JAHR

Kabbala ist der Sammelbegriff für die umfangreiche Literatur der jüdischen Mystik. Der Kabbala-Spezialist Yuval Lapide hat für jeden Tag des Jahres die wichtigsten und schönsten Texte ausgewählt. Sie stammen vor allem aus dem Sohar, dem in Spanien geschaffenen Grundlagenwerk der Kabbala aus dem 13. Jahrhundert sowie aus berühmten Texten der chassidischen Tradition. Der Chassidismus entstand im 18. Jahrhundert in Osteuropa und hat eine besonders lebenspraktische Mystik entwickelt. Jeder Monat in diesem Jahresbegleiter beginnt mit einer Schmuckseite, auf der das hebräische Wort für die einzelnen Sephirot dargestellt ist, den zehn göttlichen Urkräften des Kosmos. Ihre hierarchische Ordnung wird durch den berühmten Weltenbaum symbolisiert, mit dem auch der Mensch mit Körper, Verstand und Seele ganzheitlich verbunden ist. Eine inspirierende Reise in das Herz der Kabbala.

Yuval Lapide (* August 1961 in Jerusalem) ist ein jüdischer Religionswissenschaftler und der einzige Sohn der jahrzehntelang im jüdisch-christlichen Dialog europaweit tätigen, jüdischen Religionswissenschaftler Pinchas und Ruth Lapide. Seit dem Tod des Vaters (gestorben 1997) setzen er und seine Mutter (gestorben 2022) die Arbeit für das Anliegen seines Vaters fort. Yuval Lapides Muttersprache ist neben Deutsch Hebräisch, anders als bei seinen Eltern, die im deutschsprachigen Raum geboren, aufgewachsen und 1938 vor der Shoa nach Palästina geflohen waren. Mit der Bundesrepublik Deutschland kam Yuval Lapide erstmals im Alter von acht Jahren in Berührung, als er von 1969 bis 1971 seinen Vater bei dessen Versöhnungsarbeit begleitete. So emigrierte Yuval Lapide mit 13 Jahren an der Seite seiner Eltern nach Deutschland, beendete in Frankfurt seine gymnasiale Oberstufe, studierte auf Wunsch der Mutter an der Goethe-Universität Frankfurt Betriebswirtschaftslehre und arbeitete langjährig als Dipl.-Betriebswirt einer Bank. Nebenbei studierte er Judaistik. Im Jahr 1995 verlegte Yuval Lapide sich intensiver auf den jüdisch-christlichen Dialog. Er wollte in die Fußstapfen seines Vaters treten, der einer der Wegbereiter des jüdisch-christlichen Dialoges in Europa war. Yuval Lapide verabschiedete sich in der Folge aus der Bankenwelt und studierte an den jüdischen Hochschulen in New York, London, Paris, Strasbourg und Jerusalem rabbinische Bibelexegese sowie mittelalterliche Jüdische Philosophie und Mystik. Seinen Schwerpunkt bildeten der Chassidismus und die Kabbala, deren Lehren er in seinen Seminaren und Vorträgen bei katholischen, evangelischen und freikirchlichen Pfarrgemeinden des gesamten deutschsprachigen Raumes vermittelt. 2010 heiratete Yuval seine Frau Barbara Debora Lapide, die aus ihrer evangelischen Herkunft zum Judentum übertrat. Sie unterstützt ihn in seiner Arbeit des jüdisch-christlichen Dialogs. Sie lernten sich durch seine Seminararbeit kennen. Debora war von den Erkenntnissen, die sie durch die Bücher ihres Schwiegervaters Pinchas sowie durch Yuvals Expertise erfuhr, tief überzeugt und angeregt, die jüdischen Wurzeln des christlichen Glaubens weiter zu tragen.

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