MRSA. Fängt die Ökonomisierung an zu keimen?

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Medizin - Krankenhauswesen, Klinische Medizin, Note: 1,7, Fachhochschule Koblenz - Standort RheinAhrCampus Remagen, Sprache: Deutsch, Abstract: Jährlich infizieren sich in Deutschland Hunderttausende Menschen mit gefährlichen Krankenhauskeimen. Oftmals handelt es sich um Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus, kurz MRSA. Immer wieder tauchen Fälle von MRSA in verschiedenen Kliniken oder in der Landwirtschaft auf. Maßnahmen gegen den gefährlichen Keim sind bereits entwickelt und zeigen in den Niederlanden sowie in den skandinavischen Ländern Wirkung, doch sie werden in Deutschland nur mangelhaft umgesetzt. Dabei stellt sich die Frage: Woran krankt das System? Eine mögliche Antwort darauf ist die vorherrschende Ökonomisierung in der Gesellschaft. Obwohl Resistenzen gegen Antibiotika seit den 1950er Jahren bekannt sind, weiß die Bevölkerung nicht um die Gefahr, die daraus resultiert. Die Auswirkungen von MRSA sind geprägt durch hohe wirtschaftliche Kosten und ein immens großes menschliches Leid. Aus diesem Grund ist es notwendig Hygiene- und Präventionsmaßnahmen strikt umzusetzen und deren Einhaltung gesetzlich zu verlangen. Es bedarf strikter Maßnahmen von allen Akteuren des Gesundheitssystems in Deutschland um MRSA einzudämmen. In dieser Bachelorarbeit wird der Umgang mit MRSA in deutschen Krankenhäusern beleuchtet und die Verbindung zur Ökonomisierung transparent gemacht. Dabei stellt sich heraus, dass in den meisten Krankenhäusern einschneidende Ein- sparungen zur Zunahme von MRSA beigetragen haben. Dies zeigt sich insbesondere im Vergleich mit den Niederlanden. Das bedeutet, dass die Ökonomisierung, das deutsche Gesundheitssystem vorrangig das Krankenhauswesen, bestimmt. Besonders der Staat ist in der Pflicht einzuschreiten und die Ökonomisierung auf Kosten der Gesundheit und des Lebens (!) vieler Menschen zu stoppen.