Machbarkeitsstudie zur Verwendung von Smart Contracts zur Realisierung komplexer Versicherungsprodukte

Masterarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Informatik - Allgemeines, Note: 1,0, Nordakademie Hochschule der Wirtschaft in Elmshorn, Sprache: Deutsch, Abstract: Smart Contracts bieten als Teil der Blockchain-Technologie die Möglichkeit, Verträge automatisch zu erfüllen und durchzusetzen. Dies ist für Versicherungsanwendungen relevant, da sich hieraus möglicherweise Kostensenkungspotentiale und Geschwindigkeitsgewinne in der Vertragsbearbeitung ergeben. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung, welche Anforderungen Blockchain-basierte Smart Contracts erfüllen müssen, um für komplexe Sachversicherungen geeignet zu sein und ob diese Anforderungen durch die derzeit bestehenden Blockchain-Technologien erfüllt werden. Der erste Teil der Forschungsfrage wird durch die Erstellung eines Anforderungskataloges auf Grundlage einer SWOT-Analyse von Smart Contracts beantwortet. Zur Beantwortung des zweiten Teils wird ein Versicherungsprodukt entwickelt, das versucht, die aus der SWOT-Analyse abgeleiteten Anforderungen umzusetzen. Das vorgestellte Produkt ist nicht vollkommen dezentral aufgebaut. Dies ist darin begründet, dass ein komplett dezentrales Konzept mit rechtlichen Unsicherheiten verbunden wäre, die aus der automatischen Durchsetzung der Verträge resultieren. Außerdem kann eine dezentrale Regulierung komplexer Schäden mit der aktuellen Blockchain-Technologie noch nicht umgesetzt werden. Die formalrechtlichen Anforderungen an ein Versicherungsprodukt werden jedoch durch das entwickelte Konzept erfüllt. Diese Arbeit kommt deshalb zu dem Ergebnis, dass Smart Contracts gegenwärtig die Voraussetzungen für die Nutzung für komplexe Sachversicherungen nur teilweise erfüllen. Ein Produkt, das die bestehenden Einschränkungen berücksichtigt, kann für Versicherungsunternehmen aber dennoch einen Mehrwert bieten.