Macht und Ohnmacht am Beispiel von Christian Krachts Roman "1979"

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Technische Universität Chemnitz, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit Christian Kracht, 1966 in Gstaad (Schweiz) geboren, 1995 den Roman ¿Faserland¿ veröffentlichte, gilt er bei vielen Kritikern als Wegbereiter und ¿Speerspitze¿ der so genannten Popkultur. Seine Werke zeichnen sich vor allem durch eine gewollte Distanz, einen trockenen, aber eindringlichen Ton und einen beinahe schon grotesken Sinn für Ästhetik aus, so auch in dem 2001 erschienen Roman ¿1979¿, eine zutiefst zynische und trostlose Abhandlung; eine Parodie auf die dekadente Gesellschaft der westlichen Zivilisation, kollidierend mit dem Elend einer völlig fremden Welt. Die Reise des namenlosen Ich-Erzählers, eines jungen, deutschen Innenarchitekten und seines Freundes Christopher beginnt in Teheran, am Vorabend der islamischen Revolution, und endet nach einer schicksalhaften Begegnung mit einem Rumänen namens Mavrocordato und dem Tod Christophers mit einer Pilgerfahrt nach Tibet und der Gefangennahme des Protagonisten. Die Geschichte einer Reise, wie sie seltsamer nicht sein könnte, heiserer, verzweifelter Aufschrei nach einer Auflösung des Selbst, nach Unterwerfung, Kasteiung, Auskostung der Angst. Kracht thematisiert die Dekadenz und Orientierungslosigkeit einer gesamten Generation durch die Auslassung von Hintergründen und einer sanftmütigen Teilnahmslosigkeit, mit der der Protagonist diesen Albtraum nicht nur vorbeiziehen lässt, sondern ihn auch bewusst miterlebt, gar genießt. Diese Arbeit beschäftigt sich nun mit dem Verhaltensmuster des Ich-Erzählers gegenüber seiner Umgebung, welches sich stets in den selben Bahnen bewegt, und mit der Steigerung der Unterwerfung bis zur völligen Zerstörung. Als Textvorlage dienen die Kapitel 1 ¿ 7 sowie 10 ¿ 12.