Männer und Frauen zwischen Familie und Beruf. Die Entwicklung der Arbeitsteilung

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Soziologie - Beziehungen und Familie, Note: 1,3, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Bachelorarbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung der innerfamilialen Arbeitsteilung und in welcher Form sie heute praktiziert wird. Es stellt sich die primäre Frage, wie Männer und Frauen Familie und Beruf heute miteinander vereinbaren und ob, beziehungsweise wie, sich aufgrund gesellschaftlicher Entwicklungen und veränderter Einstellungen die Beteiligung von Männern und Frauen an der Haus- und Erwerbsarbeit verändert hat. Stehen Frauen und Männer in der modernen Zeit gleichermaßen zwischen Beruf und Familie oder werden die Bereiche immer noch ungleich verlagert beziehungsweise sind Retraditionalisierungsprozesse erkennbar? Bei Betrachtung der Familie in den letzten Jahrhunderten fällt auf, dass sich diese merklich gewandelt hat, und auch in der Familiensoziologie besteht ein allgemeiner Konsens darüber, dass sich die Familie im Wandel befand und immer noch befindet. Die Pluralisierung von Lebensformen, demografische Trends, wie der Anstieg der Scheidungszahlen und die abnehmende Geburtenrate gelten als ein Indiz für sich wandelnde Familienstrukturen und führen zu Veränderungen im Zusammenleben. Auch die Geschlechterverhältnisse sind vom Wandel betroffen. Hinsichtlich des Wandels der Familie spielt auch die innerfamiliale Arbeitsteilung eine bedeutende Rolle, die unter anderem in familiensoziologischer Forschung sowie in der Geschlechterforschung häufig untersucht wird. Die traditionelle Arbeitsteilung, nach der Frauen für den Haushalt und für die Erziehung der Kinder, Männer hingegen für die Erwerbsarbeit und die finanzielle Absicherung der Familie verantwortlich sind, wird noch in Haushalten Deutschlands gelebt. Eine an diesem Modell orientierte Organisation der Aufteilung wurde lange Zeit gesellschaftlich nicht in Frage gestellt und als funktional notwendig erachtet. Allerdings zeichnet sich eine Verschiebung der konventionellen, geschlechtsspezifischen Zuständigkeiten ab. Das Modell des männlichen Familienernährers hat an Selbstverständlichkeit verloren, wohingegen das traditionelle Rollenbild der Frau als Hausfrau sukzessiv erodiert ist und auch in Genderdebatten kritisch hinterfragt wird.