Mit schmerzhafter Offenheit, Witz und Zärtlichkeit erzählt Moritz Franz Beichl von zwei ungleichen Brüdern und von seiner Suche nach alternativen Bildern von Männlichkeit. In Moritz Franz Beichls Roman begegnen sich zwei Männer, die nichts gemeinsam haben - außer etwas Wesentliches: den Vater. Denn alles unterscheidet den Erzähler von seinem Bruder Konrad, dem Juristen und Familienvater, der in einem schönen Haus wohnt - und ein konventionelles Männerbild fortschreibt. Attraktiver, moderner, aber mit all der normativen Gewalt, die da immer schon war. Doch jetzt ist der Vater gestorben, die beiden Brüder müssen gemeinsam das Begräbnis organisieren - und erstmals hat der Erzähler seinem großen Bruder etwas entgegenzuhalten: ein selbstbestimmtes Leben als Balletttänzer, als schwuler Mann, als eigensinniger Single. Die alten Konflikte brechen auf, aber Versöhnung kann es vielleicht auch geben, ohne das Leben des anderen ganz zu verstehen.

Moritz Franz Beichl, geboren 1992 in Wien, studierte an der Theaterakademie Hamburg. Als Regisseur machte er sich in Deutschland und Österreich einen Namen mit queeren Klassiker-Inszenierungen und erhielt dafür etliche Preise, darunter 2019 den Nestroy und 2023 den Kulturpreis des Landes Niederösterreich. Moritz Franz Beichl lebt in Wien. 2022 erschien sein Debütroman 'Die Abschaffung der Wochentage' sowie sein erstes Theaterstück 'Effi, Ach, Effi Briest' (S. Fischer Verlag). Zuletzt erschienen 'Männer' (2024).

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