Männerbilder im Ballett - Vom 19. Jahrhundert in die Gegenwart

'... ein unglücklicher Bursche, der herumspringt, ohne zu wissen warum, eine Kreatur, die dafür gemacht ist, eine Muskete, ein Schwert, eine Uniform zu tragen. Dass dieser Bursche wie eine Frau tanzen sollte - unvorstellbar!' Was im März 1840 im Pariser 'Journal des Débats' zu lesen war, gibt nicht nur Aufschluss über das im 19. Jahrhundert vorherrschende Geschlechterverständnis - es zeigt auch auf, was uns der Tanz seit damals über das gesellschaftliche Verständnis von Männlichkeit, Weiblichkeit und das Verhältnis der Geschlechter verrät. Spannend und unterhaltsam analysiert Sandra Meinzenbach die Ballettgeschichte und das Ballettschaffen im 20. und frühen 21. Jahrhundert. Sie macht deutlich, dass wir trotz moderner und aufgeklärter Überzeugungen noch immer an historischen Standards und Vorurteilen festhalten.

Dr. Sandra Meinzenbach studierte von 1997 bis 2003 Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte. Sie war seit 2002 als Dramaturgie-Assistentin und Produktionsdramaturgin tätig und arbeitet seit 2005 als Texterin und Lektorin. 2009 schloss sie mit "Neue alte Weiblichkeit" ihre Promotion am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Leipzig ab. Seither folgten mehrere Veröffentlichungen zur Tanz- und Ballettgeschichte. Näheres auf der Homepage der Autorin: textarbeit-sprachkonzept.de