Magisch, menschlich, machtvoll - Die Figur der Fee und die Darstellung ihres Reiches im Wandel der Zeit

Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Universität Bielefeld, Veranstaltung: Der Ritterroman "Wigalois" von Wirnt von Grafenberg, ein verkannter Klassiker?, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Figur der Fee ist uns allen bekannt. Doch versucht man genau zu definieren, was eine Fee ausmacht, wie sie aussieht und welche Merkmale sie besitzen muss, um als Fee zu gelten, stößt man schnell auf Grenzen. Feen gibt es in allen möglichen Formen und Größen. Sie finden sich in Kinderbüchern, Märchen, esoterischer Literatur und der Belletristik, wobei sie hier nicht nur in Fantasyromanen auftreten. Bereits in den einzelnen Literatursparten haben sie verschiedene Erscheinungsbilder. Dazu kommen die Figuren der Fee im Volksglauben, in dem sich, wie in der Literatur, sowohl kleine Flügelfeen, als auch menschengroße Figuren finden. Außerdem variieren die Feenvorstellungen von Land zu Land. In meiner Arbeit beschränke ich mich auf die Feendarstellungen in der deutschen Literatur, wobei ich auf Werke aus drei Jahrhunderten eingehe. Den Anfang bildet "Wigalois" von Wirnt von Grafenberg aus dem Jahr 1260. In dieser Geschichte wird Gawein von Joram in dessen Feenreich geholt, in dem er die Fee Florie heiratet. Aus der Verbindung geht Wigalois, der Held der Geschichte, hervor. In Christoph Martin Wielands Verserzählung "Oberon" (1780) sind die Feenfiguren während der gesamten Handlung von Bedeutung. Der Feenkönig Oberon hat sich mit seiner Gemahlin Titania zerstritten und will sich erst wieder versöhnen, wenn ein Menschenpaar die Bedingungen seines Schwures erfüllt.Das aktuellste Werk "Drachenfeuer", von Wolfgang und Heike Hohlbein 1988 geschrieben, spielt zum größten Teil in einer Feenwelt. Diese wird von einem Menschenvolk, den Milesiern, angegriffen. Der Menschenjunge Chris versucht, den Feenvölkern zu helfen und so ihr Land zu retten. Bei den Feen in allen Werken dieser Arbeit handelt es sich bei den Hauptfiguren um menschengroße, flügellose Wesen. Ich gehe der Frage nach, in welchen Gestalten sie auftreten und warum sie in den literarischen Werken gerade diese Darstellung haben. Dabei suche ich sowohl nach Gemeinsamkeiten, als auch nach Unterschieden und versuche diese herzuleiten. Gab es eine kontinuierliche Entwicklung im Laufe der Zeit? Lässt sich eine gemeinsame ursprüngliche Quelle ausmachen oder liegen den Figuren verschiedene Quellen zu Grunde? Welche Einflüsse gab es und wirkte die Entstehungszeit auf die Darstellung der Figuren ein?