Mains tenant le vide – Maintenant le vide: Überlegungen zu Giacomettis Skulpturen (von ca. 1947 bis ca. 1952) und zum analytischen Prozeß

Die Autorin stellt einen Ansatz vor, in dem sich Forschungen im Rahmen der traditionell sogenannten angewandten Psychoanalyse und Forschungen im Rahmen des Junktims von Heilen und Forschen in der klinischen Situation gegenseitig ergänzen können. Methodisches Bindeglied ist Analyse und Reflexion von Gegenübertragungsmanifestationen. Faszination und Beunruhigung durch die Skulpturen Giacomettis von 1947-1952 bildeten den Ausgangspunkt. Es wird ausgeführt, daß diese Skulpturen etwas von dem prekären Gleichgewicht von »Mains tenant le vide« (Hände, die Leere haltend) und »Maintenent le vide« (Jetzt die Leere) vermitteln, was die Skulptur »Mains tenant le vide« von 1934 zwar darstellt, aber noch nicht als Erfahrung vermittelt. In der Struktur der Skulpturen ist etwas von Giacomettis Arbeitsstil (häufiges Zerstören und Wiedererschaffen) enthalten, was Segals Überlegungen zu einem großen Kunstwerk sowohl zu bestätigen als auch in besonderer Weise zu illustrieren scheint: der Todestrieb erfahre seine höchstmögliche Anerkennung und werde für die Bedürfnisse vom Lebenstrieb gezügelt. Durch weitere Analyse der Gegenübertragungsmanifestationen sowie der Untersuchung einer parallelen Dynamik in einer klinischen Situation entwickelt die Autorin ihre These, das Spezifischere dieser Skulpturen liege in der Vermittlung der Erfahrung, daß Impermeabilität des Objekts einerseits Wachstum verunmöglicht, andererseits ein impermeabler Kern (in einem permeablen Objekt) als Bedingung für Lebendigkeit unabdingbar sei.

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