Mann und Frau.

Die aktuelle Kultur fordert die menschliche Sexualität vielfach heraus, sei es durch die Biotechnologien, gesellschaftliche Moden, die Gesetzgebung, vor allem aber durch eine vorherrschende Mentalität, welche den spezifisch menschlichen Sinn der Sexualität aus dem Blick verloren hat. Stellt man die beiden aktuell vorherrschenden Konzeptionen einander gegenüber, zeigt sich, dass sie sich bei allen Gegensätzen in einem zentralen Punkt berühren: Postmoderner Dualismus wie naturalistischer Monismus meinen, die Sexualität beträfe nur die Dimension des Körpers (weshalb sie jede personale Relevanz ausblenden). Statt die Sexualität als eine Staunen und Bewunderung erweckende Wirklichkeit zu sehen, wird sie von beiden Konzeptionen banalisiert. Nur der kontinuierliche Verweis der Sexualität auf den Ursprung der Personen und ihrer Beziehungen (letztlich auf alles Menschliche; dafür wird der Begriff »sexuelle Verfaßtheit« verwendet) vermag aus der Sackgasse der aktuellen Diskussion herauszuführen.

Antonio Malo, graduated in Philology and PhD in Philosophy from the Pontifical Università della Santa Croce (Rome), is Professor of Philosophical Anthropology at the Pontifical Università della Santa Croce. He belongs to different scientific committees and has published numerous philosophical articles in national and foreign magazines. His most important works are: »Antropologia dell'Affettività« (Rome 1999); »The Limits of Marion's and Derrida's Philosophy of the Gift« (Virginia, USA 2012), »Essere persona. Un'Antropologia dell'identità« (Rome 2013), »Yo y los otros. De la identidad a la relación« (Madrid 2016), and »Social Science, Philosophy and Theology in Dialogue: A Relational Perspective« (Oxford 2018).