Mao Zedong. ?Es wird Kampf geben?

An dem ?großen Steuermann? Mao Zedong scheiden sich bis heute die Geister: Steht er als Diktator in einer Reihe mit Hitler und Stalin oder muss er als Visionär gesehen werden, der China als die kommende Weltmacht auf den Weg brachte? Bislang erschöpfen sich die Betrachtungen seines Lebenswegs in skandalfreudigen Dämonisierungen seiner Persönlichkeit. Helwig Schmidt-Glintzer nimmt in dieser richtungsweisenden Biografie Mao auf der Grundlage neuer Quellen und Forschungen nun endlich als Person in der Geschichte ernst: Er schildert anschaulich und eindrucksvoll, vor welchem historischen Hintergrundszenario Mao antrat, um nach dem Zusammenbruch des Kaiserreiches die Demütigung durch die Kolonialmächte abzuschütteln und China zu erneuern. Und er zeigt, dass sich Mao zur Durchsetzung dieser gewaltigen Aufgabe pragmatisch den wechselnden außen- und innenpolitischen Herausforderungen anpasste und entgegen dem, was später als Maoismus galt, durchaus undogmatisch agierte. Neben der Neubewertung des Modernisierungsprozesses gelingt Schmidt-Glintzer auf diese Weise ein grandioses Panorama der Geschichte des chinesischen Riesenreiches im 20. Jahrhundert - die heute umso wichtiger ist, da die Welt des 21. Jahrhunderts vor der Herausforderung steht, China neu zu begreifen.

Helwig Schmidt-Glintzer, Jahrgang 1948, ist Direktor des China Centrum Tübingen. Nach einem Studium der Sinologie, Philosophie und Politikwissenschaften promovierte er 1973 in München mit einer Arbeit zur Aufnahme des Buddhismus in China. Es folgten Forschungsaufenthalte in Ostasien. Nach der Habilitation mit einer Arbeit zu den buddhistischen Schulen in China und ihrer Geschichtsschreibung an der Universität Bonn lehrte er von 1981 bis 1993 als Ordinarius für Ostasiatische Kultur- und Sprachwissenschaft an der Universität München. Danach folgte er einem Ruf an die Universität Göttingen, um das Amt des Direktors der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel zu übernehmen, das er bis 2015 begleitete. Er ist einer der führenden deutschen Sinologen und Mitglied in zahlreichen nationalen und internationalen Akademien und Wissenschaftlichen Gesellschaften. Seit 2014 ist er Vizepräsident der Internationalen Konfuzius-Gesellschaft. 2015 erhielt er den Staatspreis der Volksrepublik China für besondere Verdienste um die chinesische Buchkultur. Er lehrte an den Universitäten Bonn, Göttingen, Hamburg, Hannover und München. Sein Interesse richtet sich auf die verschiedenen Aspekte der Bildung und Kultur der chinesischen Eliten in Vergangenheit und Gegenwart, auf ihre Literatur und ihre Religionen und darauf, wie sie mit Herausforderungen umgingen und immer wieder aufs Neue die Ordnung in China herzustellen suchten. In diesem Zusammenhang stehen die meisten seiner Bücher, einige davon inzwischen Standardliteratur, darunter eine 'Geschichte der chinesischen Literatur' (1990, 21997), 'China. Vielvölkerreich und Einheitsstaat' (1997), 'Chinas Angst vor der Freiheit' (2009), 'Wohlstand, Glück und langes Leben. Chinas Götter und die Ordnung im Reich der Mitte' (2009) und 'China. Eine Herausforderung für den Westen' (2011). Seit dem Beginn seines Studiums der Sinologie im Jahre 1967 hat sich Helwig Schmidt-Glintzer stets auch mit den Entwicklungen in China auseinandergesetzt, mit der Kulturrevolution und den Entwicklungen nach dem Tode Mao Zedongs. Dieser für das Schicksal Chinas im 20. Jahrhundert bedeutendsten Gestalt widmet er sein biographisches Werk.

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