Marketing und PR: Ist Politik eine 'Ware'?

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 2, Universität Passau (Lehrstuhl für PoWi II), Veranstaltung: HS Marketing und PR: Ist Politik eine 'Ware'?, Sprache: Deutsch, Abstract: In einem Artikel der Süddeutschen Zeitung wurde der amerikanische Außenminister Colin Powell mit folgenden Worten zitiert: 'Wir verkaufen ein Produkt. Wir brauchen jemanden, der die amerikanische Diplomatie neu als Marke lanciert'. Gefunden wurde die renommierte Werbefrau Charlotte Beers, welche die Marke 'USA' groß rausbringen sollte, wie sie es schon erfolgreich mit der Ware Hundefutter getan hatte. Der Artikel verdeutlicht, daß der Versuch relativ schnell zu einem Fehlschlag wurde, denn Produktmarketing und politischer Pluralismus seien Antithesen, so das Fazit. Also ist Politik doch keine Ware und auch nicht entsprechend zu vermarkten? Diese Hauptseminararbeit dreht sich um diese zentrale Frage. Die Aufgaben, Ziele und Wirkungsweisen von Marketing und Public Relations (PR) werden dargestellt und es wird geprüft, inwieweit sie auch Politik vermarkten können. Im Zuge der Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland zu einer 'Mediengesellschaft' wurde es auch im Politikbereich erforderlich, die Erkenntnisse aus Marketing und Public Relations (PR) zunehmend professionalisiert einzusetzen um die Menschen zu erreichen und zu überzeugen. Die Arbeit konzentriert sich vor allem auf diesen Bereich und geht der Frage nach, mit welchen Mitteln versucht wird die Aufmerksamkeitsschwellen der Menschen zu überwinden? Außerdem wird diskutiert, wie hoch die Überzeugungsleistung von Marketing und PR einzuschätzen ist, wie es um die Chancengleichheit bei der Interessendurchsetzung steht und ob es sich bei den Spin Doctors um Informationsmanager oder Manipulateure handelt? In dem Abschnitt über Politmarketing wird vor allem aus der Perspektive der Wirtschaftswissenschaften verglichen, inwieweit sich die Erkenntnisse des Produktmarketing auf den Politikbereich übertragen lassen. Die Arbeiten von Kotler, Newman, Mauser, Wangen und Hoffjann werden hier vor allem berücksichtigt. Im anschließenden Gliederungspunkt, in dem es um die Instrumente und Methoden der politischen Public Relations geht, werden die Beiträge von Bentele, Esser, Sarcinelli und Röttger diskutiert. Wichtig sind auch die Beziehungen zwischen den Teilsystemen Politik und Massenkommunikation, welche helfen die Arbeit theoretisch einzuordnen. Dabei folgt der Aufsatz weitgehend dem realistischen Demokratiemodell, wie es in den Beiträgen von Sarcinelli und Kaase skizziert wird.

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