Martha. Von einem schadhaften Leben

'Nein, das ist kein Leben', dachte Martha oft, 'nur ein schadhaftes solches. Wo ist der Bruch? der Knick ? - die Großmutter ? - oder die Dämonen aus dem Stein oben?' War das Marthas geheimer Lebensplan, der sich zwangsläufig erfüllte wie der Ablauf der Zeit? Während die Welt sich dreht - im Südtirol der Nachkriegszeit wird um Autonomie gekämpft, in München vertreibt freie Liebe den Mief der Adenauerzeit - bleibt Martha davon seltsam unberührt. Sie nimmt wenig Notiz von der Geschichte, ebenso wenig wie sich die Geschichte um Martha zu kümmern scheint. Angefangen hatte alles in Tschagoi, einem Dorf im Oberen Vinschgau. Dämonen, steinerne Urmenschen, bevölkerten die kleine Bergwelt. Auch die Großmutter war so ein böser Geist, der Martha niemals loslassen sollte, ganz gleich, wohin sie auch ging. Ebenso wie all die anderen, vor denen es scheinbar kein Entrinnen Gab ... Ein fesselnder Roman, der vom Ende des Ersten Weltkriegs bis in die 90er-Jahre führt.

Herbert Rosendorfer, geboren 1934 in Gries/Bozen, studierte in München an der Akademie der Bildenden Künste und später Jura. 1969 bis 1997 Tätigkeit als Richter. 1990 Ernennung zum Professor für Bayerische Literaturgeschichte. Für sein literarisches Schaffen erhielt er zahlreiche Preise, darunter auch den CORINE-Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten für sein Lebenswerk. Er verstarb am 20. September 2012.

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