Materialfluss

Ohne Logistik ist unser tägliches Leben unmöglich geworden, ohne Logistik gäbe es keine Globalisierung. Doch wie ist sie zu dieser Materialflussmaschine geworden? In ihrer wegweisenden Studie untersucht Monika Dommann den Warenfluss aus überraschender, aus umgekehrter Perspektive. Von Situationen ausgehend, wo nichts mehr fließt, nimmt sie die Bedingungen des Fließens in den Blick: Vom Anschluss der Getreidesilos an die Eisenbahn im 19. Jahrhundert bis zu den Just-in-Time-Lieferketten der Gegenwart, von Standards wie Frachtbriefen oder Paletten zum Design von Hochregallagern oder Verpackungen, von der Planung mit Flowcharts bis zur EDV schreibt sie die besondere, immer auch politische Geschichte der Logistik - denn deren wahres Gesicht zeigt sich dort, wo der Fluss ins Stocken gerät. Fragen, die beantwortet werden, lauten unter anderem: Was fließt in der Logistik eigentlich und warum? Wie ist die Logistik zu jener Materialflussmaschine geworden, der gerade auch dann vertraut wird, wenn alles anders wird, als es einmal war? Welches Wissen steckt in diesen Maschinen? Und in welchen Kulturtechniken sind sie verankert? Ist die Logistik nicht auch inhärent politisch? Warum können Waren fließen, auch wenn Menschen stillstehen müssen? Und was geschieht an jenen Orten, wo alles stillsteht?

Monika Dommann, geboren 1966 in Walchwil, Schweiz, ­studierte Spanisch in Salamanca, Geschichte und Volkswirtschaft in Zürich und forschte und unterrichtete nach der Promotion an den Universitäten Zürich, Luzern, Basel sowie in Washington, Montreal, Wien und Berlin. Seit 2013 ist sie Professorin für Geschichte der Neuzeit am Historischen Seminar der Universität Zürich.

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