Mautsysteme für den Straßengüterverkehr in Europa

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich BWL - Beschaffung, Produktion, Logistik, Note: 1,0, Hochschule Pforzheim, Veranstaltung: Distributionslogistik II, Sprache: Deutsch, Abstract: Deutschland ist aufgrund seiner wirtschaftlichen und geographischen Lage der Dreh- und Angelpunkt sämtlicher europäischen Verkehrsströme. Das dadurch entstehende starke Verkehrsaufkommen führt zu erheblichen Schäden an dem deutschen Autobahnnetz. Es gilt zu überlegen, wie diese immensen Belastungen verursachergerecht finanziert werden können. Bis zum 1.Januar 2005 wurde das deutsche Straßennetz überwiegend durch Steuergelder finanziert. Dieses System entsprach in keiner Weise einem gerechten Verursacherprinzip. Zwar wurde der Schwerlastverkehr durch die Eurovignette zur Kasse gebeten, jedoch war dies nur ein kleiner Ansatz im Hinblick auf eine verursachergerechte Finanzierung. Am 1.Januar 2005 löste das satellitengestützte Mautsystem in Deutschland die Eurovignette ab. Durch diese Maut ist heute eine nutzerbezogene Finanzierung gewährleistet. Gerade ausländische Transportunternehmen werden stärker zur Kasse gebeten. Das stellt vor allem auch unter wettbewerbspolitischen Gesichtspunkten ein wichtiger Aspekt dar. Nach der Einführung der Vollversion (OBU II) am 1.Januar 2006 wird mit jährlichen Mauteinnahmen in Höhe von 2,8 Milliarden ? (nach Abzug aller Kosten) gerechnet. Dieser Betrag deckt dann den größten Teil des ca. 4,3 Milliarden ? schweren Verkehrsetats des Bundes. Benötigt werden aber etwa 5,8 Milliarden ? für die Instandhaltung und die vordringlichen Maßnahmen des Bundesverkehrswegeplans. Hierbei sei angemerkt, dass trotz der zusätzlich in den Verkehrsetat einfließenden Mittel der Etat in Zukunft weiter gekürzt wird. Der Grund dafür ist die drastische Kürzung des in den Verkehrshaushalt einfließenden Steueranteiles. Auf der anderen Seite steigen die Kosten für die Erhaltung der Infrastruktur stetig. Die Folge ist eine wachsende Unterfinanzierung des Straßennetzes in Deutschland. Andere Länder zeigen uns für dieses Problem längst die Lösung: Privatisierung der Autobahnen und Gebühren für die Nutzung. Gebühren hätten den Vorteil, dass sie wieder 'in die Straße' zurückfließen, anders als die ca. 40 Milliarden ?, die der Staat von den Autofahrern, in Form von KFZ-, Versicherungs-, Öko- und Mineralölsteuer, einnimmt. Von dieser Belastung der Verkehrsteilnehmer sind in der Vergangenheit nur ca. 5 Milliarden ? ins Straßennetz geflossen. In Zukunft wird, wie bereits genannt, dieser Betrag sogar noch gekürzt.