Medialer Schmutz

Um 1900 häuften sich im Deutschen Kaiserreich Skandale um die Darstellung von Nacktheit und Sex in unterschiedlichen Medien. Die medialen Ordnungen des Darstellbaren und die medial transportierten sexualmoralischen Normen wurden zunehmend zu einem - auch verstärkt öffentlich verhandelten - Problem. Christina Templin analysiert erstmals systematisch diese in breiter Medienöffentlichkeit verlaufenden Skandale mit Blick auf die medialen Grenzziehungsprozesse, die in ihnen aufgebrachten Deutungsmuster und die aus den Konflikten resultierenden Dynamiken. Die Studie leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Sexualitäts- und Mediengeschichte des Kaiserreichs.

Christina Templin ist im Schuldienst tätig. Sie war Stipendiatin am DFG-Graduiertenkolleg »Generationengeschichte« und Lehrbeauftragte des Seminars für Mittlere und Neuere Geschichte an der Universität Göttingen.