Mediationsverfahren im öffentlichen Bereich

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Politisches System Deutschlands, Note: 2.7, Universität Hamburg (Insitut fuer Politikwissenschaften), Veranstaltung: Verhandlungen als politisches Steuerungsverfahren, Sprache: Deutsch, Abstract: Die im Verlauf der letzten dreißig Jahre ausgemachten Grenzen der hoheitlichhierarchischen Aufgabenerfüllung führten in zunehmendem Maße zum Rückgriff auf alternative Konfliktregelungsmodi. Zum einen hat diese Entwicklung die steuerungstheoretische Diskussion befruchtet und zum zweiten dazu beigetragen, dass diese alternativen Konfliktregelungsmodi weiter ausgearbeitet wurden und sich in der Verfahrenspraxis des Verwaltungshandelns der Bundesrepublik Deutschland etablieren konnten. Die Entwicklung und Fortentwicklung des kooperativen Staates hat hierfür die unverzichtbare Grundlage geschaffen. Spätestens seit der intensiv geführten umweltpolitischen Diskussion der achtziger Jahre hat sich das multipolare kooperative-mediative Verfahren, das mittlergestützte Konfliktlösungsverfahren zwischen widerstreitenden Interessengruppen, in der Verwaltungspraxis bewähren können. Vor allem das Mediationsverfahren hat sich im Laufe der Jahre aus seinem ursprünglichen Anwendungsgebiet der Umweltpolitik weitestgehend gelöst und auch in allen anderen Politikbereichen ansiedeln können und kommt jetzt auch hier zur Anwendung. Unterschiedliche, zumeist normative Untersuchungen haben verfahrensinterne Probleme aufgedeckt und auf Rationalisierungseffekten beruhende (effizienzsteigernde) Kommunikationsstrategien produziert. Diese Arbeit stellt sich zunächst folgende Fragen: Wie hat das Mediationsverfahren Eingang in die bundesdeutsche Verwaltungspraxis gefunden, welche Probleme entstehen innerhalb des Verfahrens und wie können diese gelöst bzw. vermieden werden. Zur Beantwortung dieser Fragen soll zuvorderst ein steuerungstheoretischer Diskurs thematisch auf den Einzug kooperativ-mediativer Verfahrenspraxis im öffentlichen Bereich vorbereiten. Das Mediationsverfahren steht in der Bundesrepublik Deutschland seit den neunziger Jahren unter besonderer Beobachtung, obgleich oder gerade weil es umfangreicher empirischer Analysen noch immer ermangelt. Zudem ist noch immer keine anerkannte Begriffsdefinition vorgelegt worden, die präzisiert, was mit Mediation bzw. dem Mediationsverfahren im öffentlichen Raum gemeint ist. Die Arbeit möchte auch diese Diskussion nachzeichnen und entsprechend problematisieren. Einige Modelle sehen sich hier vor allem um kommunikationspsychologische Aspekte bereichert und legen ihr Augenmerk auf verfahrensinterne kommunikative Problemstrukturen und die zentrale Rolle des Mediators (Mittlers). [...]

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