Die westliche Moderne hat eine Gesellschaft erschaffen, in deren Zentrum der Anspruch auf Emanzipation steht. Diese Freisetzungsprozesse erweisen sich jedoch als ambivalent: Einerseits produziert die gewonnene Freiheit Unsicherheit, andererseits entstehen neue Kontrollkreisläufe und subjektivierende Machtdispositive. Auch die Geschlechterordnung unterliegt diesen Prozessen. Die Kategorien »männlich«/»weiblich« verweisen immer weniger auf »natürliche« soziale Orte und Rollen. Die Beiträge des Bandes forschen Prozessen nach, in denen Selbst- und Körperbilder, Rollen, Normen und Handlungsweisen (re-)produziert werden. Dabei erweist sich, dass diese Prozesse in einem komplexen Verhältnis zu medialen Darstellungen und Diskursen stehen.

Birgit Riegraf (Prof. Dr. phil.) lehrt Allgemeine Soziologie an der Universität Paderborn. Ihre Forschungsgebiete sind Theorien und Methodologie der Frauen- und Geschlechterforschung, Organisations-, Arbeits- und Industriesoziologie, Gerechtigkeits- und Staatsforschung. Dierk Spreen (PD Dr.) ist Soziologe und Politikwissenschaftler. Seine Themenschwerpunkte liegen in den Bereichen Allgemeine Soziologie, Kommunikationswissenschaft/Mediensoziologie, Kultursoziologie, Politische Soziologie und soziale Differenzierung. Sabine Mehlmann (Dr. phil.), Sozialwissenschaftlerin, ist Programmkoordinatorin des Gleichstellungkonzepts im Büro der Frauenbeauftragten der Justus-Liebig-Universität Gießen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Biopolitik, Männlichkeitsforschung, Bildung und Geschlecht.