Medien und Sprachverfall. Die Beziehung von Sprache und Neuen Medien

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Technische Universität Darmstadt (Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Seit es Menschen auf der Erde gibt, ist die Sprache ein zentraler Bestandteil der menschlichen Existenz. Über das Medium der Sprache kann sich der Mensch verständlich machen, seine Emotionen ausdrücken, soziale Kontakte knüpfen, auf kognitiver Ebene sogar Selbstgespräche führen. Eine Gesellschaft ohne Sprache wäre nicht oder nur sehr eingeschränkt funktionsfähig. Sprache sozialisiert und integriert den Menschen in seinen Lebensraum. Betrachtet man die Vielzahl an verschiedenen Sprachen, die unterschiedlichen Dialekte, die verschiedenen Schriftbilder, sowie phonetische, grammatische oder syntaktische Besonderheiten, so erscheint die menschliche Sprache als ein hochkomplexes Kommunikationssystem. Mimik, Gestik, erste Laute, Wortfetzen oder Ausrufe entwickeln sich weiter zu vollständigen Sätzen, die den sprachlichen Kommunikationsprozess beginnen lassen. Die menschliche Sprache ist kein starres, unverformbares Gerüst, welches dem zeitlichen Wandel standhält, sondern vielmehr ein gesellschaftliches Phänomen, das ständigem Wandel unterliegt. Sprache entwickelt sich, differenziert sich aus und gibt den Menschen in einer Gesellschaft ihre Identität. Zu Anfang dieser Arbeit fiel der Begriff des Mediums. Im weiteren Verlauf wird dieser verdeutlicht und in Zusammenhang mit der menschlichen Sprache betrachtet. Schon in der Steinzeit, ca. 30 000 Jahre v.u.Z., lassen sich Zeugnisse medialer Strukturen in Form von Felsmalereien finden (vgl. Böhn & Seidler, 2008, S. 207). Wie die menschliche Sprache, so unterliegen auch das Medium oder die Medien einem ständigen zeitlichen Wandel. In der vorliegenden Arbeit geht es allerdings um Neue Medien, ein Begriff, der noch genauer beschrieben werden soll. In der heutigen Gesellschaft trifft man auf eine wahre Medienflut. Digitales Fernsehen, Internet und Chat oder neue Mobiltelefone sind nur einige wenige Beispiele für diese mediale Überschwemmung. Ein Beispiel für den rasanten Wandel im Bereich der Kommunikationsmedien wäre der Vergleich zwischen Zeitung und E-Book. Schlägt man eine Zeitung auf, so ließt man Berichte oder betrachtet bestimmte Bilder. Hat man ein sog. E-Book vor sich liegen, besteht während des Lesens die Möglichkeit ins Internet zu gehen, Musik zu hören oder Bilder zu betrachten. Das E-Book weißt im Vergleich zur Zeitung ein höheres Maß an Multimedialität (Bild, Ton, Text) auf, ein Beweis für die ständige mediale Weiterentwicklung. Birgt all diese Weiterentwicklung jedoch auch eine negative Seite?

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